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[Überblick]

Ich fand, es ist mal an der Zeit, ein wenig Ordnung in die Challenge zu bringen. Immerhin ist es auch für mich schwierig geworden, immer die...

28.06.2013

[25 minutes / male character - under 18 / with an element of uncertainty]

Ähm, ja, wieder einmal random writing. Und einmal mehr ein Text, der im Nachhinein keinen Sinn mehr ergibt. Jedenfalls nicht viel.
Aber das ist ja auch der Sinn der Übung. Man schreibt, was einem einfällt, auch wenn es nicht besonders sinnvoll ist!
(Jedenfalls rede ich mir das ein, denn früher machten meine Schreibübungen mehr Sinn... ich scheine es verlernt zu haben, mir aus dem Stegreif einen Plot einfallen zu lassen.)




Er war zum ersten Mal hier und er wusste nicht genau, was er erwarten sollte. Den anderen ging es wohl nicht besser, aber die waren wenigstens eine Clique, und hatten somit jemanden dabei, den sie kannten und dem sie sicherlich auch vertrauten. Außerdem waren sie alle Mädchen, für die war es eh anders als für ihn.
       Er dehnte die Schultern und schaute sich verstohlen um. Alle trugen das gleiche Outfit, das mehr von der Körperform zeigte, als einem lieb war. Natürlich waren die Mädchen alle schlank und sportlich, war ja eine Grundvoraussetzung dafür, dass man ausgewählt wurde, aber ihm persönlich war es trotzdem unangenehm, etwas zu tragen, das sich wie eine zweite Haut an den Körper legte. Es war ein Einteiler aus einem Stoff, den er nicht kannte. Fest und gleichzeitig ziemlich luftdurchlässig. So luftdurchlässig, dass er begann zu frieren, was er natürlich nicht zeigen konnte, weil er ja der einzige Mann im Raum war, da kam es gar nicht in die Tüte zu frieren. Ob es den Mädchen auch so ging, wäre ganz einfach zu erkennen, aber er wollte ihnen nicht zu offensichtlich auf die Brüste schauen, falls sich doch eines umdrehte und ihn für einen Perversen hielt – zumal es bestimmt nicht nur zu Entrüstung führen würde, sondern bestimmt auch zu dämlichen Kichern, auf das er sehr gut verzichten konnte.
       Sein Blick schweifte in die andere Richtung, weg von den Mädchen. Der große Raum war weiß, sauber und unmöbliert. Die Wände waren gut fünf Meter hoch mit Fenstern kurz unter dem Dach. Absolut ausbruchssicher. Es gab zwei Türen. Durch die eine war er vorhin mit den Mädchen gekommen, die da zum Glück noch mucksmäuschenstill gewesen waren. Vor der anderen standen sie nun zum Warten.
       Er glaubte sich daran zu erinnern, viele Treppen hinuntergebracht worden zu sein, doch genau wusste er es nicht. Er wusste auch nicht, wie gerade er hier gelandet war. Er war nicht besonders sportlich, wenn auch nicht schwach. Seine schulischen Leistungen waren nicht die besten, aber sie waren ihm genug. Die Mädchen waren eine Clique hochbegabter Kinder reicher Leute, die häufiger in Zeitungen zu sehen waren. Jedenfalls, wenn man genötigt wurde, sich die Berichte durchzulesen, die sonst niemals jemand las. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich alle kannten, aber es wirkte so, als seien sie schon länger Freundinnen. Oder dieser Eindruck täuschte ihn.
       Er strich sich über die Brust, wo ein Name eingestickt war, der nicht ihm gehörte. Sein neuer Name, so hatte die Frau ihm vorhin gesagt. Sie meinte, er sei ausgewählt worden. Nicht wofür, nur dass er gewählt worden war. In ihrer hohen Stimme hatte sie etwas von Sportlichkeit und Intelligenz von sich gehustet, womit er sich nicht identifizieren konnte. Sie war anders gewesen als die Mädchen, die mit ihm hier standen und warteten und nicht nur, weil sie gut zehn Jahre älter war. Ihr erdbeerblondes Haar war kinnlang gewesen, die Ohren ungepiercet  und die Augen stark geschminkt. Sie überragte ihn um einen halben Kopf, aber, nun, er befand sich halt noch im Wachstum. Ihr Gesicht war makellos, der Gang geschmeidig und die eisblauen Augen ausdrucksstark.
       Wenn er die Mädchen hier mit dieser Frau verglich, verdrehte er die Augen. Zahnspangen, Pickel, struppiges Haar, riesige Ohrringe, normale Gesichter. Sie waren halt Teenager wie er – und er rühmte sich selbst nicht gerade mit der reinsten Haut.
       Fast bemerkte er gar nicht, wie die Tür aufsprang und ein Mann sich vor sie stellte. Ein Mann im schwarzen Anzug, der nicht zu ihnen und nicht zum weißen Raum passte.
       „Wen haben wir denn hier?“, fragte er und drückte auf einem Tablet herum. „Ah, gut. Ich werde euch jetzt nacheinander aufrufen, damit ich sehe, ob ihr euch eure neuen Namen gemerkt habt. Ihr dürft nicht nachschauen! Aschera!“ Eines der Mädchen hob zögerlich die Hand. „Gut, richtig. Demeter.“ Niemand meldete sich. „Demeter!“, wiederholte der Mann ungeduldig. „Es ist doch nicht so schwer, sich einen Namen zu merken!“ Ein zweites Mädchen hob die Hand. Anscheinend das richtige. „Wunderbar. Proserpina? Epona? Freya?“ Jedes Mal machte er eine Pause, die gerade lang genug war, dass das richtige Mädchen sich melden konnte. „Gut, ihr habt sie euch gemerkt. Dann bleibt ja nur noch einer“, er schaute den Jungen an, „Unser guter Osiris.“
       Der Junge, der nun Osiris hieß, verzog das Gesicht. Ein dummer Name so wie alle anderen auch.
       „Wieso diese Namen?“, fragte das Mädchen, auf dessen Brust Demeter stand.
       „Mythologie, meine Liebe, aber das hast du wohl schon verstanden.“
       Die Mädchen traten nervös von einem Fuß auf den anderen, doch Osiris blieb ruhig stehen.
       „Und wozu brauchen wir solche Codenamen?“
       Der Mann schüttelte den Kopf. „Denkt ihr das wirklich? Denkt ihr, dass wir euch Codenamen geben? Es ist einfacher für euch, wenn ihr es als einen neuen Namen seht, aber eigentlich ist es die Bezeichnung für eure Aufgabe. Du“, er deutete auf eines der Mädchen, „bist unsere Aschera. Es ist kein Name, aber du wirst niemals mehr etwas anderes sein als die Aschera. Eure Namen haben hier keine Bedeutung mehr, alles, was ihr wissen müsst, ist eure Funktion.“
       „Und die kennen wir nicht“, warf Osiris ein.

       Der Mann lächelte so, dass er eher bedrohlich aussah. Das war nicht gut. „Ihr werdet die Welt retten. Ihr werdet die Population zum Teil stabilisieren. Ihr werdet Nachfahren haben, die eure Intelligenz und eure Sportlichkeit erben. Ihr werdet die neue Elite auf diesen verkommenen Planeten bringen!“


2 Kommentare:

  1. Und schon wieder einmal möchte ich weiterlesen. Das ist gerade so spannend und es ist so gemein, dass es jetzt gerade aufhört. Besonders der letzte Absatz, hat nochmal so richtig die Spannung gehoben - man erfährt etwas von dem, wo all das hinführen soll. Aber es ist nur ein kleiner Brotkrumen und man möchte einfach mehr wissen. Man will weuterlesen und erfahren, wie es diesen Teenies wieterhin ergehen wird und wer dieser mysteriöse Mann ist und die anderen Leute, die hinter all dem stecken.

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    1. Das tut mir immer so leid XD Leider ist die begrenzte Zeit immer gegen mich, so dass mir überhaupt nichts übrig bleibt, als aufzuhören. Und wenn ich erst damit anfinge, mir ernsthaft Gedanken darüber zu machen, dann habe ich irgendwann zu viele Storys (bäh, das sieht ja doof aus, obwohl es auf deutsch korrekt ist).

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