Aber das ist ja auch der Sinn der Übung. Man schreibt, was einem einfällt, auch wenn es nicht besonders sinnvoll ist!
(Jedenfalls rede ich mir das ein, denn früher machten meine Schreibübungen mehr Sinn... ich scheine es verlernt zu haben, mir aus dem Stegreif einen Plot einfallen zu lassen.)
Er
war zum ersten Mal hier und er wusste nicht genau, was er erwarten sollte. Den
anderen ging es wohl nicht besser, aber die waren wenigstens eine Clique, und
hatten somit jemanden dabei, den sie kannten und dem sie sicherlich auch
vertrauten. Außerdem waren sie alle Mädchen, für die war es eh anders als für
ihn.
Er dehnte die Schultern und schaute sich
verstohlen um. Alle trugen das gleiche Outfit, das mehr von der Körperform
zeigte, als einem lieb war. Natürlich waren die Mädchen alle schlank und
sportlich, war ja eine Grundvoraussetzung dafür, dass man ausgewählt wurde,
aber ihm persönlich war es trotzdem unangenehm, etwas zu tragen, das sich wie
eine zweite Haut an den Körper legte. Es war ein Einteiler aus einem Stoff, den
er nicht kannte. Fest und gleichzeitig ziemlich luftdurchlässig. So
luftdurchlässig, dass er begann zu frieren, was er natürlich nicht zeigen
konnte, weil er ja der einzige Mann im Raum war, da kam es gar nicht in die
Tüte zu frieren. Ob es den Mädchen auch so ging, wäre ganz einfach zu erkennen,
aber er wollte ihnen nicht zu offensichtlich auf die Brüste schauen, falls sich
doch eines umdrehte und ihn für einen Perversen hielt – zumal es bestimmt nicht
nur zu Entrüstung führen würde, sondern bestimmt auch zu dämlichen Kichern, auf
das er sehr gut verzichten konnte.
Sein Blick schweifte in die andere
Richtung, weg von den Mädchen. Der große Raum war weiß, sauber und unmöbliert.
Die Wände waren gut fünf Meter hoch mit Fenstern kurz unter dem Dach. Absolut
ausbruchssicher. Es gab zwei Türen. Durch die eine war er vorhin mit den
Mädchen gekommen, die da zum Glück noch mucksmäuschenstill gewesen waren. Vor
der anderen standen sie nun zum Warten.
Er glaubte sich daran zu erinnern, viele
Treppen hinuntergebracht worden zu sein, doch genau wusste er es nicht. Er
wusste auch nicht, wie gerade er hier gelandet war. Er war nicht besonders
sportlich, wenn auch nicht schwach. Seine schulischen Leistungen waren nicht
die besten, aber sie waren ihm genug. Die Mädchen waren eine Clique
hochbegabter Kinder reicher Leute, die häufiger in Zeitungen zu sehen waren.
Jedenfalls, wenn man genötigt wurde, sich die Berichte durchzulesen, die sonst
niemals jemand las. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich alle kannten, aber
es wirkte so, als seien sie schon länger Freundinnen. Oder dieser Eindruck
täuschte ihn.
Er strich sich über die Brust, wo ein
Name eingestickt war, der nicht ihm gehörte. Sein neuer Name, so hatte die Frau
ihm vorhin gesagt. Sie meinte, er sei ausgewählt worden. Nicht wofür, nur dass
er gewählt worden war. In ihrer hohen Stimme hatte sie etwas von Sportlichkeit
und Intelligenz von sich gehustet, womit er sich nicht identifizieren konnte. Sie
war anders gewesen als die Mädchen, die mit ihm hier standen und warteten und
nicht nur, weil sie gut zehn Jahre älter war. Ihr erdbeerblondes Haar war
kinnlang gewesen, die Ohren ungepiercet
und die Augen stark geschminkt. Sie überragte ihn um einen halben Kopf,
aber, nun, er befand sich halt noch im Wachstum. Ihr Gesicht war makellos, der
Gang geschmeidig und die eisblauen Augen ausdrucksstark.
Wenn er die Mädchen hier mit dieser Frau
verglich, verdrehte er die Augen. Zahnspangen, Pickel, struppiges Haar, riesige
Ohrringe, normale Gesichter. Sie waren halt Teenager wie er – und er rühmte
sich selbst nicht gerade mit der reinsten Haut.
Fast bemerkte er gar nicht, wie die Tür
aufsprang und ein Mann sich vor sie stellte. Ein Mann im schwarzen Anzug, der
nicht zu ihnen und nicht zum weißen Raum passte.
„Wen haben wir denn hier?“, fragte er und
drückte auf einem Tablet herum. „Ah, gut. Ich werde euch jetzt nacheinander
aufrufen, damit ich sehe, ob ihr euch eure neuen Namen gemerkt habt. Ihr dürft
nicht nachschauen! Aschera!“ Eines der Mädchen hob zögerlich die Hand. „Gut,
richtig. Demeter.“ Niemand meldete sich. „Demeter!“, wiederholte der Mann
ungeduldig. „Es ist doch nicht so schwer, sich einen Namen zu merken!“ Ein
zweites Mädchen hob die Hand. Anscheinend das richtige. „Wunderbar. Proserpina?
Epona? Freya?“ Jedes Mal machte er eine Pause, die gerade lang genug war, dass
das richtige Mädchen sich melden konnte. „Gut, ihr habt sie euch gemerkt. Dann
bleibt ja nur noch einer“, er schaute den Jungen an, „Unser guter Osiris.“
Der Junge, der nun Osiris hieß, verzog
das Gesicht. Ein dummer Name so wie alle anderen auch.
„Wieso diese Namen?“, fragte das Mädchen,
auf dessen Brust Demeter stand.
„Mythologie, meine Liebe, aber das hast
du wohl schon verstanden.“
Die Mädchen traten nervös von einem Fuß
auf den anderen, doch Osiris blieb ruhig stehen.
„Und wozu brauchen wir solche Codenamen?“
Der
Mann schüttelte den Kopf. „Denkt ihr das wirklich? Denkt ihr, dass wir euch
Codenamen geben? Es ist einfacher für euch, wenn ihr es als einen neuen Namen
seht, aber eigentlich ist es die Bezeichnung für eure Aufgabe. Du“, er deutete
auf eines der Mädchen, „bist unsere Aschera. Es ist kein Name, aber du wirst
niemals mehr etwas anderes sein als die
Aschera. Eure Namen haben hier keine Bedeutung mehr, alles, was ihr wissen
müsst, ist eure Funktion.“
„Und die kennen wir nicht“, warf Osiris
ein.
Der Mann lächelte so, dass er eher
bedrohlich aussah. Das war nicht gut. „Ihr werdet die Welt retten. Ihr werdet
die Population zum Teil stabilisieren. Ihr werdet Nachfahren haben, die eure
Intelligenz und eure Sportlichkeit erben. Ihr werdet die neue Elite auf diesen verkommenen
Planeten bringen!“
Und schon wieder einmal möchte ich weiterlesen. Das ist gerade so spannend und es ist so gemein, dass es jetzt gerade aufhört. Besonders der letzte Absatz, hat nochmal so richtig die Spannung gehoben - man erfährt etwas von dem, wo all das hinführen soll. Aber es ist nur ein kleiner Brotkrumen und man möchte einfach mehr wissen. Man will weuterlesen und erfahren, wie es diesen Teenies wieterhin ergehen wird und wer dieser mysteriöse Mann ist und die anderen Leute, die hinter all dem stecken.
AntwortenLöschenDas tut mir immer so leid XD Leider ist die begrenzte Zeit immer gegen mich, so dass mir überhaupt nichts übrig bleibt, als aufzuhören. Und wenn ich erst damit anfinge, mir ernsthaft Gedanken darüber zu machen, dann habe ich irgendwann zu viele Storys (bäh, das sieht ja doof aus, obwohl es auf deutsch korrekt ist).
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