Empfohlener Beitrag

[Überblick]

Ich fand, es ist mal an der Zeit, ein wenig Ordnung in die Challenge zu bringen. Immerhin ist es auch für mich schwierig geworden, immer die...

06.05.2016

[Die sehr endliche Geschichte]

Beim erneuten Stöbern in alten Worddokumenten, bin ich auf etwas gestoßen, das scheinbar der Anfang von einer Geschichte/Kurzgeschichte sein sollte, aber nach einer Seite aufhörte. Ich bin verwirrt, weil ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern kann, was ich damals (vor gut zwei Jahren) vorhatte. Irgendwie ist es schade, weil ich es ganz interessant finde, aber so ist es dann wohl. Das kommt dabei heraus, wenn ich spontanen Ideen zu kurz nachgehe.



Immer, immer hatte sie sich so gut verstecken können, aber damit war es jetzt vorbei. Mit brennenden Augen lief sie davon, damit niemand es sehen konnte. Jetzt. Gerade jetzt, wo alles gut lief und sie sich nicht mehr davor fürchtete, entdeckt zu werden. Die Felder mussten geschwächt sein, irgendjemand rief nach ihr, obwohl sie vor ihresgleichen geflüchtet war. Oder gerade deswegen. Im Notfall wurden alle gebraucht, jeder einzelne musste seinen alten Posten einnehmen und dafür sorgen, dass das Gleichgewicht irgendwie wiederhergestellt wurde, denn ohne würde auch diese Welt nicht mehr lange existieren. Es würde keine Welt mehr existieren, wenn die Wächter nicht aufpassten – und sie glaubte, genau da läge das Problem.
Die Augen auf das nasse Pflaster gesenkt, bahnte sie sich einen Weg durch die Menge und entschuldigte sich mit einer Floskel, die kein echtes Bedauern ausdrückte, wann immer sie jemanden rüde anstieß. Für sowas hatte sie jetzt auch keine Zeit. Sie musste weg aus dieser Fußgängerzone, ohne zu viel Aufsehen zu erregen, denn sie wusste nicht, was geschehen würde, wenn man sie ertappte.
Menschen wussten nichts von den Wächtern. Sie wussten nichts von den anderen Welten. Sie lebten in süßer Ignoranz, weil ihre Vorfahren ihnen einst eingeredet hatten, alles, was unerklärlich schien, weil ihre eigenen Kräfte es nicht herbeiführen konnten, sei nichts als ein Hirngespinst, Magie nur Trickserei, göttliche Macht etwas, das nur einer einzigen Unperson zustand. Neues, Fremdes, Unmögliches machte ihnen Angst und genau das versetzte sie in Schrecken, denn sie war alles andere als ‚normal‘, auch wenn sie so aussah.
Zehn Jahre war es nun her, dass sie ihresgleichen verlassen und ein Leben unter den Menschen angefangen hatte. Es würde nicht ewig funktionieren, das hatte sie sofort gewusst. Make-up und kleine Zauber konnten nicht für viele Jahre verdecken, dass sie keinen Tag alterte. Traurige Geschichten von verlorenen Eltern ersetzten keine Kindheitserinnerungen und Recherche brachte einem nicht das Erlebnis zurück, mit dem ersten Gameboy gespielt zu haben, lange bevor auch Handhelds farbig wurden.
Damit war es jetzt eh vorbei, denn ihre eigene Art benötigte ihre Hilfe.

Sie musste nach Hause, musste zu einem der Portale verschwinden und diese Welt hinter sich lassen, bis alles wieder im Lot war. Und dann... dann konnte sie versuchen, wieder zu den Menschen zurückzukommen, so unwahrscheinlich es im Moment auch war, dass sie jemals wieder eine Möglichkeit für sie ergeben würde.

2 Kommentare:

  1. Ich liebe es. Es klingt so spannend. Und ich liebe deinen Stil einfach unglaublich! Du bist dazu geboren, Fantasy zu schreiben, glaube ich. Du bringst das einfach richtig toll rüber! :D
    Ich wüsste jetzt zu gerne, wer und was "sie" eigentlich ist. Was sie genau bewacht und welche Gefahr droht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich wüsste das selbst alles sehr gerne. Aber ich kann beim allerbesten Willen nichts mehr dazu sagen, außer, dass ich meinen Stil wiedererkenne. Schade eigentlich. Es fing so vielversprechend an.

      Löschen