Empfohlener Beitrag

[Überblick]

Nachdem hier zuerst nur die Beiträge zu einer 50 Themes Challenge geordnet wewrden sollten, habe ich versucht, auch alle anderen kreativen T...

17.09.2025

[33 Insanity]

Ein relativ kurzer Beitrag mit Charakteren, die in meinem Kopf leider keine Tiefe besitzen, die über diese wenigen Worte hinausgehen. Der Titel 'Insanity' erinnerte mich sofort an ein gleichnamiges Lied, das dann auch gleich als sehr direkte Inspiration herhalten durfte.


Es war völlig unnötig sich nach Leanna umzudrehen, denn Josh war sich sehr sicher, dass sie ihm in gebührlichem Abstand folgen würde. Er schlängelte sich durch die anderen Partygäste, bis er endlich an einem ruhigeren Fleckchen ankam. Nicht die Toiletten, was sein Grund gewesen war sich von seiner Gruppe zu entfernen. Sondern der Weg zum Garten soweit er das verstanden hatte. Doch da es draußen zu kalt war, um die Festivitäten dorthin zu verlagern, befanden sich nicht einmal Raucher auf dem Weg in die unwirtliche Umgebung, solange es doch vor der Haustür viel angenehmer hergerichtet war.

Josh atmete durch. Er konnte das langsam nicht mehr, wenn er Damian auch noch ständig über den Weg laufen musste. Sie arbeiteten im selben Unternehmen, noch dazu recht eng miteinander. Wie viele Stunden sie im Monat miteinander verbrachten, wollte Josh gar nicht zu genau durchrechnen.

Leanna ließ nicht lange auf sich warten. Sie trug ihr kurzes Haar streng mit Gel oder gar Lack nach hinten gestrichen, was den Blick auf ihr ebenmäßiges Gesicht frei machte. Die Augen waren dunkel geschminkt, die Lippen hingegen nahezu in der Farbe ihrer Haut. Ihr blutrotes Kleid lag eng an, die Schuhe waren schwindelerregend hoch.

Bevor er auch nur ein Wort von sich geben konnte, drückte sie sich gegen ihn und küsste ihn viel hungriger als er zulassen durfte. Dass von ihm wenig Reaktion kam, schien sie kaum zu stören, denn ihre Hände begannen bereits zu einem Gürtel zu rutschen und ihr Kopf folgte dem bald. Josh spürte wenig Gefühl in sich aufkommen, als sie ihn schamlos mitten auf dem Gang befriedigte, während wenige Räume weiter ihr Freund einen Firmenerfolg mit Kollegen feierte. Sie suchte immer Orte, an denen die Gefahr bestand, dass sie jemand erwischte. Vielleicht brauchte sie diesen Nervenkitzel. Vielleicht war sie auch schlicht leichtsinnig.

Als sie – oder besser er – fertig war, löste Josh sich schließlich von ihr und schloss verschämt seine Hose.

„Wir sollten das nicht mehr tun“, brachte er kontrolliert hervor.

Leanna stand auf und schaute ihn aus unschuldigen blauen Augen an, die durch das dunkle Make-up nur noch heller wirkten.

„Aber ich will dich“, sagte sie mit ihrer verrauchten Stimme.

„Du hast einen Freund.“

Sie zuckte nur nonchalant mit den Schultern und lehnte sich gegen Josh. „Das heißt doch nichts. Er kann mir nicht das geben, was du mir gibst.“

Was nichts außer Körperlichkeiten waren, wenn Josh es ganz nüchtern betrachtete. Er konnte nicht von sich behaupten, ihr abgeneigt zu sein. Sie war wunderschön, gescheit und noch dazu nicht auf den Mund gefallen – in mehr als einer Weise, was ein unangebrachter Gedanke war, der durch seinen Kopf rauschte. Nur hatten sie außerhalb von kleinen Abenteuern sexueller Natur bisher sehr wenig miteinander zu tun gehabt, so gerne er das auch anders sehen würde.

Aber Damian war ein Kollege. Fertig. Was bisher mit Leanna geschehen war, diese Handvoll Begegnungen in Gängen und Fluren und Abstellkammern, musste nun enden.

„Sprich mit ihm darüber, was dir im Bett mit ihm fehlt, dann brauchst du mich auch nicht mehr dafür“, sagte Josh nun und schüttelte sie von sich ab.

Ihre Augen verengten sich.

„Du möchtest das jetzt echt beenden?“

Er nickte und wandte sich zum Gehen, als sie sein Handgelenk griff. Sein Blick ging zu ihren manikürten Fingernägeln, die ebenso rot waren wie ihr Kleid. Eine Tigerin.

„Trenn dich von ihm, wenn du ihn nicht liebst. Mich liebst du auch nicht, also sollte es dir nicht wehtun, wenn das hier aufhört.“

Sie ließ ihn los und schüttelte den Kopf. „Du glaubst doch nicht, dass du von mir lassen kannst.“

Und ob er das konnte!

Josh würdigte sie keines weiteren Wortes, als er seinen Weg zurück zum Rest der Gesellschaft begann. Er wusste nicht, was sie sich gerade in ihrem hübschen Kopf als Rache ausmalte. Womöglich würde sie allen von der Affäre erzählen und somit sein Arbeitsverhältnis mit Damian gefährden. Das war es ihm wert, endlich von ihr loszukommen, egal wie schön sie war.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen