Ein relativ kurzer Beitrag mit Charakteren, die in meinem Kopf leider keine Tiefe besitzen, die über diese wenigen Worte hinausgehen. Der Titel 'Insanity' erinnerte mich sofort an ein gleichnamiges Lied, das dann auch gleich als sehr direkte Inspiration herhalten durfte.
Es war völlig unnötig sich nach Leanna umzudrehen, denn
Josh war sich sehr sicher, dass sie ihm in gebührlichem Abstand folgen würde.
Er schlängelte sich durch die anderen Partygäste, bis er endlich an einem
ruhigeren Fleckchen ankam. Nicht die Toiletten, was sein Grund gewesen war sich
von seiner Gruppe zu entfernen. Sondern der Weg zum Garten soweit er das
verstanden hatte. Doch da es draußen zu kalt war, um die Festivitäten dorthin
zu verlagern, befanden sich nicht einmal Raucher auf dem Weg in die unwirtliche
Umgebung, solange es doch vor der Haustür viel angenehmer hergerichtet war.
Josh atmete durch. Er konnte das langsam nicht mehr, wenn
er Damian auch noch ständig über den Weg laufen musste. Sie arbeiteten im
selben Unternehmen, noch dazu recht eng miteinander. Wie viele Stunden sie im
Monat miteinander verbrachten, wollte Josh gar nicht zu genau durchrechnen.
Leanna ließ nicht lange auf sich warten. Sie trug ihr
kurzes Haar streng mit Gel oder gar Lack nach hinten gestrichen, was den Blick
auf ihr ebenmäßiges Gesicht frei machte. Die Augen waren dunkel geschminkt, die
Lippen hingegen nahezu in der Farbe ihrer Haut. Ihr blutrotes Kleid lag eng an,
die Schuhe waren schwindelerregend hoch.
Bevor er auch nur ein Wort von sich geben konnte, drückte
sie sich gegen ihn und küsste ihn viel hungriger als er zulassen durfte. Dass
von ihm wenig Reaktion kam, schien sie kaum zu stören, denn ihre Hände begannen
bereits zu einem Gürtel zu rutschen und ihr Kopf folgte dem bald. Josh spürte
wenig Gefühl in sich aufkommen, als sie ihn schamlos mitten auf dem Gang
befriedigte, während wenige Räume weiter ihr Freund einen Firmenerfolg mit
Kollegen feierte. Sie suchte immer Orte, an denen die Gefahr bestand, dass sie
jemand erwischte. Vielleicht brauchte sie diesen Nervenkitzel. Vielleicht war
sie auch schlicht leichtsinnig.
Als sie – oder besser er – fertig war, löste Josh sich
schließlich von ihr und schloss verschämt seine Hose.
„Wir sollten das nicht mehr tun“, brachte er kontrolliert
hervor.
Leanna stand auf und schaute ihn aus unschuldigen blauen
Augen an, die durch das dunkle Make-up nur noch heller wirkten.
„Aber ich will dich“, sagte sie mit ihrer verrauchten
Stimme.
„Du hast einen Freund.“
Sie zuckte nur nonchalant mit den Schultern und lehnte
sich gegen Josh. „Das heißt doch nichts. Er kann mir nicht das geben, was du
mir gibst.“
Was nichts außer Körperlichkeiten waren, wenn Josh es
ganz nüchtern betrachtete. Er konnte nicht von sich behaupten, ihr abgeneigt zu
sein. Sie war wunderschön, gescheit und noch dazu nicht auf den Mund gefallen –
in mehr als einer Weise, was ein unangebrachter Gedanke war, der durch seinen
Kopf rauschte. Nur hatten sie außerhalb von kleinen Abenteuern sexueller Natur
bisher sehr wenig miteinander zu tun gehabt, so gerne er das auch anders sehen
würde.
Aber Damian war ein Kollege. Fertig. Was bisher mit
Leanna geschehen war, diese Handvoll Begegnungen in Gängen und Fluren und
Abstellkammern, musste nun enden.
„Sprich mit ihm darüber, was dir im Bett mit ihm fehlt,
dann brauchst du mich auch nicht mehr dafür“, sagte Josh nun und schüttelte sie
von sich ab.
Ihre Augen verengten sich.
„Du möchtest das jetzt echt beenden?“
Er nickte und wandte sich zum Gehen, als sie sein
Handgelenk griff. Sein Blick ging zu ihren manikürten Fingernägeln, die ebenso
rot waren wie ihr Kleid. Eine Tigerin.
„Trenn dich von ihm, wenn du ihn nicht liebst. Mich
liebst du auch nicht, also sollte es dir nicht wehtun, wenn das hier aufhört.“
Sie ließ ihn los und schüttelte den Kopf. „Du glaubst
doch nicht, dass du von mir lassen kannst.“
Und ob er das konnte!
Josh würdigte sie keines weiteren Wortes, als er seinen Weg zurück zum Rest der Gesellschaft begann. Er wusste nicht, was sie sich gerade in ihrem hübschen Kopf als Rache ausmalte. Womöglich würde sie allen von der Affäre erzählen und somit sein Arbeitsverhältnis mit Damian gefährden. Das war es ihm wert, endlich von ihr loszukommen, egal wie schön sie war.
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