Jaha, ein Thema, das mir richtig gut gefällt, nur... jetzt sind meine
Quellen offengelegt. Einige wenigstens. Gute Inspirationsquellen sind
immer Bücher, Filme und Serien. In letzter Zeit auch Lieder (ich habe
ein Lied gehört und hatte sofort eine Idee für eine neue Geschichte im
Kopf!).
„An dieser Stelle möchten wir nun herausfinden, welche Elemente Miss
Nellie Lawrence für ihre bisher eher minder erfolgreiche Geschichte
‚Namenlos‘ geklaut hat. Vielleicht ist geklaut nicht richtig, vielleicht
nennen wir es lieber den Quell ihrer Ideen, dessen sie sich selbst
nicht ganz bewusst ist. Haben Sie etwas dazu zu sagen, Miss Lawrence.“
„Ich-“
„Nein? Gut! Beginnen wir mit den Namen.
1. Rhapsodia. Ich bitte Sie, das ist doch kein Name? Er ist eindeutig
unter Einfluss bewusstseinsverändernder Substanzen entstanden. Was
können Sie zu Ihrer Verteidigung vorbringen?“
„Ähm, das Setting sollte doch gar nicht so sein, wie es jetzt ist, es sollte doch nur ein Nickname für eine Gamerin sein…“
„Ach ja, die Geschichte. Das wurde dann ja wohl nix, nicht wahr? Entschlüsseln wir den Namen an dieser Stelle:
Rhap | so | di | a – von griechisch rapsodia, ‚Gesang‘. Ich hörte, Sie planen, dass das Mädchen singen kann?“
„Nein.“
„Ach, Sie brauchen nicht zu lügen, der Name verrät es doch schon!
Davon abgesehen ‚rapsodia‘ das spanische und italienische Wort für
Rhapsodie, was nur Ihren Hang zu fremdsprachigen Namen verdeutlicht, der
sich unter anderem in Shiro (japanisch), Mistletoe (englisch) und
Alessandro fortsetzt.“
„Nun hören Sie mir doch einen Moment zu! Der Name ist nur entstanden,
weil ich schnell einen Namen brauchte, den ich meiner Hauptfigur, einer
Gamerin, geben konnte. Ich hörte ‚Bohemian Rhapsody‘ von Queen und
schon war der Name geboren. Fertig. Shiro und Mistletoe waren ihre
Gefährten, diese Namen waren also auch nur Nicknames. Und überhaupt: Ich
habe den Namen Mistletoe inzwischen geändert, weil er nicht passte!“
„Jaja, alles leere Entschuldigungen.
2. Scurius. Auch dieser Name ist sicherlich nichts weiter als ein
übler Scherz. Was soll das überhaupt heißen? Sind Sie etwa ein Fan der
Münchener Gruppe SCURIOUS und haben einfach einen Buchstaben
weggelassen?“
„Von dieser Band wusste ich bis dato gar nicht, also kommt der Name
nicht von dort. Nein, es ist ein Tiername, bei dem ich einen
Buchstabendreher eingebracht habe. Mehr nicht. Und mehr verrate ich auch
nicht!“
„Sie sind ganz schön widerspenstig!
3. El Azim zad Harim. Was zum-“
„Inzwischen gekürzt auf El Azim und ein bloßes Produkt meiner
Fantasie. Ich wollte den Namen immer mal ändern, doch mir wurde gesagt,
er sei gut so. Also kann ich damit leben. Es hat den Klang, den ich
brauchte.“
„Ach so. Wenn Sie das sagen. Nun zu Ihrer Geschichte. Ein
Wüstenkönigreich. Ein brünettes Mädchen. Magie. Klingt schon sehr nach
‚Tsubasa: Reservoir Chronicle‘.“
„Das mag wirklich meine Inspiration gewesen sein, doch das bemerkte
ich erst zwei Jahre später, als ich zufällig mit Freunden eine Folge
davon sah. Zumal die Wüste in TRC nun keine große Rolle spielt,
abgesehen davon, dass sie dort beginnt. Meine Geschichte spielt in der
Wüste. Von Anfang bis Ende.“
„Und was ist mit dem großen blonden Magier, der ein wenig verrückt
ist? Scurius scheint mir nur ein Ersatz für Fai D. Flourite zu sein.“
„Nennen sie ihn doch gleich Captain Ersatz. Vielleicht hatte ich das
ursprünglich mal im Hinterkopf, als Scurius das erste Mal auftrat. Er
war groß, blond und hyper, anders kann ich ihn nicht beschreiben. Er
liebte Scherze, machte sie deshalb auch, war hinter dieser Fassade
jedoch einsam, weil er niemanden richtig an sich heranlassen wollte.
Teile des Charakters sind erhalten geblieben – aber die Witze habe ich
gestrichen. Shiro soll mein Comic Relief werden. Sollte er nicht noch
gestrichen werden.“
„Interessant... Kommen wir auf die Magie zurück. Auf der Basis von
sechs Elementen. Reichten Ihnen vier nicht? Und warum überhaupt Magie
und Elemente?“
„Das ist einfach ein Thema, das bei mir vorkommt, seit ich das erste
Mal angefangen habe, halbwegs ernsthaft zu schreiben. In der Grundschule
schrieb ich Abenteuer auf fremden Planeten mit vielen Tieren. Als ich
dann älter wurde und mich mehr für Anime interessierte, kam der Einfluss
der Magical Girl Serien, die ich so liebte, immer wieder in meinen
Geschichten durch. Dazu kommen auf jeden Fall noch Videospiele. Ich bin
ja nun bei weitem nicht die einzige Person, die der Magie Kräfte der
Elemente zuspricht. Sailor Merkur stand für Wasser. Bei Fire Emblem
kämpfe ich mit Feuer-, Wind-, Donner-, Licht- und Schattenmagie. Es ist
einfach so normal wie das Amen in der Kirche.“
„Nun gut. Ihre Geschichte, die so jedenfalls einst einmal geplant
war, erinnert mich an ‚Die Tribute von Panem‘. Mädchen gerät in eine
Situation, in die es nicht geraten will, kann tolle Dinge, rebelliert
gegen den König…“
„Die gleiche Geschichte wie in tausend anderen Büchern auch, ja, das
weiß ich. Deshalb bin ich dabei, etwas daran zu ändern. Rhapsodia soll
nicht mehr eine ganze Stadt gegen einen Herrscher aufwiegeln, denn so
ist sie einfach nicht. Es passte bei den ‚Hunger Games‘, obwohl ich mich
da mit dem für mich wenig realistischen Urzustand nicht anfreunden
kann, doch es passt nicht mehr zu ‚Namenlos‘. Und noch eines: Ich kannte
die ‚Hunger Games‘ bis vor kurzem gar nicht, also dienten die wohl
nicht als Inspiration.“
„Sie wollen mir also wirklich nicht sagen, woher Sie Ihren Plot haben?“
„Weil ich es nicht mehr weiß. Ich kann Ihnen gerne erläutern, woher
einige der Namen kommen – bei fast allen erinnere ich mich noch. Aber
der Plot muss aus vielen Dingen zusammengeschmolzen sein. Aus so vielen
Dingen, dass ich mich nicht mehr an die einzelnen Komponenten erinnern
kann. Es tut mir sehr leid, aber ich habe das wohl auch vor mir
versteckt! Ich kann nur sagen, dass das Setting zu mir passt, dass die
Figuren zu mir passen und dass es zu mir passt, dass so viele
verschiedene Wesen plötzlich wirklich existieren.“
Schönes Interview! ♥ Hat Spaß gemacht das zu lesen, Liebes. Die Idee war wirklich klasse, das muss man schon sagen. :)
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