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[Überblick]

Ich fand, es ist mal an der Zeit, ein wenig Ordnung in die Challenge zu bringen. Immerhin ist es auch für mich schwierig geworden, immer die...

31.03.2012

Day 12: A favorite memory.

Wieder ein Thema, das ich ziemlich einfach - und bestimmt ein wenig unstrukuriert - abhaken kann. Auch dieser Text ist nicht lang, aber der Grund steht eigentlich gleich ganz vorne. Hachja. Fernweh hatte ich eigentlich nie, aber jetzt kommt es doch mal auf...



Es war schon eine Weile her, dass sie dort gewesen war – und die Chancen, in absehbarer Zukunft wieder dorthin zurückzukehren, standen gelinde gesagt miserabel. Mit den Jahren war sicher all das, was damals schlecht gewesen war, mit den wundervollen Sachen verschmolzen.
Die langweiligen Fahrten mussten gegen über eine Woche Sonnenschein ankämpfen.
Das Zimmer, das sie an eine Abstellkammer erinnert hatte, duellierte sich unterdessen mit der Freizeit, die man zum Zeichnen und Schwimmen, für einen Einkaufsbummel oder einen Spaziergang nutzen konnte.
Ja, es war schön gewesen, mit Leuten, die einem so unbekannt waren, in ein fremdes Land zu fahren.
Immerzu hatte die Sonne geschienen, das Aroma, das sie inzwischen nicht mehr beschreiben konnte, hatte sich mit dem Duft von Fruchtjogurt, den ihre Sonnencreme immerzu verstrahlte, vermischt.
Ob ihre helle Haut wenigstens ein wenig brauner davon geworden war, wusste sie inzwischen nicht mehr.
Auch an die Städte erinnerte sie sich nur noch wenig. Alles verblasste. Allein die Erinnerung an das Gefühl, an diese Ruhe, ging nicht verloren.
Ihre Tage waren zu einem großen Teil durchgeplant gewesen, nicht von ihr, sondern von den Begleitern der Gruppe. Aber irgendwie war sie frei gewesen. Es gab keine Zwänge, es gab keinen Druck. Sie hielten sich an Zeitpläne und doch wirkte alles so locker, als hätten sie überall alle Zeit der Welt.
Sie wusste noch, wie furchtbar sie die ersten Minuten und wie wundervoll den Rest der Reise gefunden hatte. Leute, die so gelassen waren, dass die Geschäfte mittags geschlossen hatten. Es passte in den Rhythmus des Lebens, dem sie sich zu gerne mehr angepasst hätte, als es Touristen möglich ist. Sogar die wenig gemochte Schullektüre zu lesen, war einfach gewesen, hatte dazu gepasst.
Die Erinnerung war inzwischen nicht mehr als ein dünner Schleier, den man sich vor Augen hielt, um einen Teil des Jetzt zu vergessen.
Bald würde sie die Fotos hervorholen, die wenigen Erinnerungsstücke hervorkramen und sich sagen, dass Italien ein viel schöneres Land war, als sie vorher geglaubt hatte.

1 Kommentar:

  1. Bella Italia! :D

    Wieder mal ein schöner Text. Sehnsüchtig, ein bisschen traurig, glücklich, nachdenklich... irgendwie eine schöne und interessante Mischung, die einem nachgeht - im postiven Sinn.

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