Empfohlener Beitrag

[Überblick]

Ich fand, es ist mal an der Zeit, ein wenig Ordnung in die Challenge zu bringen. Immerhin ist es auch für mich schwierig geworden, immer die...

20.03.2012

Day 1: Something you love

Ich dachte, ich mache (mal wieder) eine Creative Writing Challenge. Aus diesem Grund suchte ich mir zwei aus dem Internet raus und strich sie auf die Dinge zusammen, von denen ich annehme, dass mir etwas dazu einfallen wird (einige Stichwörtern haben mir einfach gar nichts gesagt, die konnte ich nur aus der Liste entfernen).
Über die 30 Tage werde ich wohl wild zwischen meinen Charakteren und Geschichten hin und her springen, sie in Crossovers stecken oder ganz einfach merkwürdige Dinge machen und erleben lassen. Vielleicht...
Hier also der erste Tag: Something you love.
Ich warne lieber vorm Lesen: Es klingt ein wenig so, als sei ich verrückt. Was ich wohl auch bin. Aber: Wer ist NICHT verrückt?!


Ich muss ungesehen hinein gelangen. Vorsichtig, bloß immer außerhalb der Sichtweite. Über die Brücke kann ich nicht gehen, muss ich auch nicht. Zur anderen Seite komme ich auch so, zumal der Norden gar nicht mein Ziel ist, sondern ein Punkt, der sich ein Stück nordöstlich von hier befindet. Gut, dass mein weißes Gewand in dieser hauptsächlich terrakottafarbenen Umgebung nicht auffällt, obwohl ich mir das immer noch nicht so recht erklären kann. Doch das ist egal, solange ich nicht gesehen werde.
Leiter hinunter, trippel, trippel, Sprung, Sprung, trippel, trippel, trippel, Sprung.
Schnell auf den nächsten Pfahl, dabei nicht ins Wasser fallen. Und- nein, ich habe es geschafft, ohne nass zu werden. Ein Glück. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass ich den ganzen Weg zurückschwimmen muss.
Mein kleiner Finger wird taub. Das muss an der merkwürdigen Handhaltung liegen, die ich nur wenig ändern kann. Oder will. Ich weiß es nicht.
Rauf auf den nächsten Pfahl und auf den letzten. Jetzt nur noch an die Wand, langsam rüber und nicht sehen lassen.
Ach Gott, ich wünschte, ich könnte Kurtisanen mit hierhin nehmen, aber dann wäre es ja zu einfach. Den Männern schöne Augen machen und so von mir ablenken.
Nein, das werde ich ganz alleine schaffen. Also stelle ich mich heimlich, still und leise hin, fixiere den ersten Mann, der mir im Weg steht und – zack – er tut nichts mehr. Seine zwei Kollegen leisten ihm bald Gesellschaft. Um ihre Körper muss ich mich nicht kümmern, sehen wird sie ja niemand, das weiß ich inzwischen. Also hinauf, einem Gespräch lauschen, ehe ich weitergehen kann. Trippel, trippel. Armbrust laden, zielen, Schuss. Alles Routine. Die Männer sinken zu Boden, verdrehen sich grotesk, dagegen kann man wohl nichts machen. Noch ein Stück höher, die Liste der Männer, die ich auf dem Gewissen habe, wird immer länger. Und es kümmert mich nicht. Sie sind nur im Weg, ich brauche sie nicht. Und sie fühlen ja keinen Schmerz.
Ich nehme eine Apfelspalte und kaue sie genüsslich, während wieder ein Mann fällt. Oh, wie abgestumpft muss ich inzwischen sein. Gut, dass hier meine Beklemmung beim Anblick von Blut nicht zählt. Hier nicht. Und wenige Sekunden später kann ich mich freuen, dass auch meine Höhenangst wie weggewischt ist. Klettern, immer höher, so weit es geht. Dann schauen. Hm, ich muss runter, aber es gibt keinen Weg. Egal. Loslassen, rechtzeitig die nächste Kante greifen, weiter. Immer klettern, viel zu viel klettern.
Endlich komme ich bei einem Fenster an, an dem ich die nächste Konversation belausche. Ja, die beiden verstehen sich. Denkt sie wenigstens. Natürlich könnte die Schlampe ahnen, dass sie von ihrem Bruder nur ausgenutzt wird, genau wie von ihrem Vater, aber es macht ihr nichts. Selbst dieses höchst pikante inzestöse Verhältnis scheint ihr zu gefallen. Auch den Rest der Gesellschaft interessiert es wohl nicht. Merkwürdige Leute.
Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich den Bruder noch nicht umbringen kann. Hey, ich wusste das schon vorher, ist ja nicht mein erster Anlauf, aber ich tu‘ mal so, als wäre ich überrascht.
Nun noch mehr klettern. Klettern, klettern. Irgendwann muss das doch mal vorbei sein. Nächste Apfelspalte kauen. Mein kleiner Finger kribbelt inzwischen nicht mehr, er scheint wiedererwacht zu sein. Ich lehne mich zurück, ziele, schieße, laufe. Irgendwann werden die Armbrustbolzen ausgehen, wenn die Wachen nicht zufällig welche dabei haben, die ich ihren toten Körpern abnehmen kann. Leichenschändung nennt sich das. Ist aber legitim. Solange man sich nicht sehen lässt.
Übers Dach, Leiter runter, rein in einen Gang. Jetzt auch noch durch den Kerker? Ehrlich, das muss doch nicht sein! Doch. Es dauert nur kurz, dann stehe ich vor der Zelle, die ich erreichen sollte. Gesehen wurde ich inzwischen auch, verdammt noch mal! Keine perfekte Synchronität, die ich irgendwie auch nicht erwartet habe. Schaffe ich einfach zu selten.
Ich sehe mich um, lasse das Gespräch laufen, obwohl ich es abbrechen könnte. Die Meerschweinchen liegen träge in ihren Gehegen, ein Lämpchen am Router blinkt. Keine Internetverbindung mehr? Zu dumm. Noch dümmer ist nur die Aufgabe, die jetzt folgt. Nein, darauf habe ich keine Lust. Arrivederci, Ezio, ich spiele später weiter!


1 Kommentar:

  1. Herrlich! ♥ Ich hab die ganze Zeit grinsen müssen. Supertastisch!! Ich freue mich auf die nächsten 29 Tage!! C:

    AntwortenLöschen