Über die 30 Tage werde ich wohl wild zwischen meinen Charakteren und Geschichten hin und her springen, sie in Crossovers stecken oder ganz einfach merkwürdige Dinge machen und erleben lassen. Vielleicht...
Hier also der erste Tag: Something you love.
Ich warne lieber vorm Lesen: Es klingt ein wenig so, als sei ich verrückt. Was ich wohl auch bin. Aber: Wer ist NICHT verrückt?!
Leiter hinunter, trippel, trippel, Sprung, Sprung,
trippel, trippel, trippel, Sprung.
Schnell auf den nächsten Pfahl, dabei nicht ins Wasser
fallen. Und- nein, ich habe es geschafft, ohne nass zu werden. Ein Glück. Es
wäre ja nicht das erste Mal, dass ich den ganzen Weg zurückschwimmen muss.
Mein kleiner Finger wird taub. Das muss an der merkwürdigen
Handhaltung liegen, die ich nur wenig ändern kann. Oder will. Ich weiß es
nicht.
Rauf auf den nächsten Pfahl und auf den letzten. Jetzt
nur noch an die Wand, langsam rüber und nicht sehen lassen.
Ach Gott, ich wünschte, ich könnte Kurtisanen mit hierhin
nehmen, aber dann wäre es ja zu einfach. Den Männern schöne Augen machen und so
von mir ablenken.
Nein, das werde ich ganz alleine schaffen. Also stelle
ich mich heimlich, still und leise hin, fixiere den ersten Mann, der mir im Weg
steht und – zack – er tut nichts mehr. Seine zwei Kollegen leisten ihm bald
Gesellschaft. Um ihre Körper muss ich mich nicht kümmern, sehen wird sie ja
niemand, das weiß ich inzwischen. Also hinauf, einem Gespräch lauschen, ehe ich
weitergehen kann. Trippel, trippel. Armbrust laden, zielen, Schuss. Alles
Routine. Die Männer sinken zu Boden, verdrehen sich grotesk, dagegen kann man
wohl nichts machen. Noch ein Stück höher, die Liste der Männer, die ich auf dem
Gewissen habe, wird immer länger. Und es kümmert mich nicht. Sie sind nur im
Weg, ich brauche sie nicht. Und sie fühlen ja keinen Schmerz.
Ich nehme eine Apfelspalte und kaue sie genüsslich,
während wieder ein Mann fällt. Oh, wie abgestumpft muss ich inzwischen sein.
Gut, dass hier meine Beklemmung beim Anblick von Blut nicht zählt. Hier nicht.
Und wenige Sekunden später kann ich mich freuen, dass auch meine Höhenangst wie
weggewischt ist. Klettern, immer höher, so weit es geht. Dann schauen. Hm, ich
muss runter, aber es gibt keinen Weg. Egal. Loslassen, rechtzeitig die nächste
Kante greifen, weiter. Immer klettern, viel zu viel klettern.
Endlich komme ich bei einem Fenster an, an dem ich die
nächste Konversation belausche. Ja, die beiden verstehen sich. Denkt sie wenigstens.
Natürlich könnte die Schlampe ahnen, dass sie von ihrem Bruder nur ausgenutzt
wird, genau wie von ihrem Vater, aber es macht ihr nichts. Selbst dieses höchst
pikante inzestöse Verhältnis scheint ihr zu gefallen. Auch den Rest der
Gesellschaft interessiert es wohl nicht. Merkwürdige Leute.
Wenigstens weiß ich jetzt, dass ich den Bruder noch nicht
umbringen kann. Hey, ich wusste das schon vorher, ist ja nicht mein erster
Anlauf, aber ich tu‘ mal so, als wäre ich überrascht.
Nun noch mehr klettern. Klettern, klettern. Irgendwann
muss das doch mal vorbei sein. Nächste Apfelspalte kauen. Mein kleiner Finger
kribbelt inzwischen nicht mehr, er scheint wiedererwacht zu sein. Ich lehne
mich zurück, ziele, schieße, laufe. Irgendwann werden die Armbrustbolzen
ausgehen, wenn die Wachen nicht zufällig welche dabei haben, die ich ihren
toten Körpern abnehmen kann. Leichenschändung nennt sich das. Ist aber legitim.
Solange man sich nicht sehen lässt.
Übers Dach, Leiter runter, rein in einen Gang. Jetzt auch
noch durch den Kerker? Ehrlich, das muss doch nicht sein! Doch. Es dauert nur
kurz, dann stehe ich vor der Zelle, die ich erreichen sollte. Gesehen wurde ich
inzwischen auch, verdammt noch mal! Keine perfekte Synchronität, die ich
irgendwie auch nicht erwartet habe. Schaffe ich einfach zu selten.
Ich sehe mich um, lasse das Gespräch laufen, obwohl ich
es abbrechen könnte. Die Meerschweinchen liegen träge in ihren Gehegen, ein
Lämpchen am Router blinkt. Keine Internetverbindung mehr? Zu dumm. Noch dümmer
ist nur die Aufgabe, die jetzt folgt. Nein, darauf habe ich keine Lust.
Arrivederci, Ezio, ich spiele später weiter!
Herrlich! ♥ Ich hab die ganze Zeit grinsen müssen. Supertastisch!! Ich freue mich auf die nächsten 29 Tage!! C:
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