Ba dum ts.
Oft hatte sie gehört, ihre Kreativität scheine keine Grenzen zu
kennen. Vielleicht zu oft. Nun saß sie vor ihrer gerade geöffneten Datei
und nichts funktionierte. Kein Wort, nicht einmal eine Silbe fand den
Weg von ihrem Kopf zu ihren Fingern. Das einzige, was sie tippte, war
eine Reihe voll mit dem Buchstaben A.
Dabei hatte sie sich geschworen, heute etwas zu schreiben. Dafür
hatte sie extra ein paar Stunden in ihrem Zeitplan freigehalten!
Natürlich war ein Zeitrahmen nach Monaten vollkommener Schreibabstinenz
nicht die allerbeste Lösung, aber die einzig mögliche, die ihr blieb.
Und nun saß sie auf ihrem Stuhl, wippte nervös vor und zurück. Alles war
verschwunden. In der Zeit, in der sie es nicht geschafft hatte, zu
schreiben – aus Zeitnot oder wegen fehlender Inspiration –, waren so
viele Ideen durch ihren Kopf geschossen, einige waren auf Notizzetteln
überall auf ihrem Schreibtisch zu finden, andere waren zu gut gewesen,
um sie in ein paar Stichpunkten hinzuklatschen. Sie bewahrte sie in
ihrem Kopf auf. Doch in dem Moment, in dem sie sich daran erinnert
hatte, dass sie all diese Ideen brauchte, war ihr Hirn leer. Auch die
sorgfältig angelegten Notizen sagten ihr nichts mehr. Sie erkannte ihre
Charaktere nicht, den Plot ebenso wenig.
Kein schöner Zustand.
Missmutig nahm sie ein Blatt in die Hand, betrachtete die Stichpunkte darauf. Nichts. Gar nichts.
Dieser Einfall war so gut gewesen, so wunderbar, sonst hätte sie ihn
nicht festhalten müssen. Jetzt war er nichts weiter als leere Worte auf
einem kleinen Stück Papier.
Sehr schön geschrieben! Die Situation kommt mir nur all zu bekannt vor. So geht es mir leider auch sehr oft. :/
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