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[Überblick]

Ich fand, es ist mal an der Zeit, ein wenig Ordnung in die Challenge zu bringen. Immerhin ist es auch für mich schwierig geworden, immer die...

22.04.2012

Meme Challenge 1: Problem?

Ich bekam eine Mail, in der stand: "Ich habe hier ein paar Stichpunkte für die nächste Challenge zusammengestellt!"
Deshalb schreibe ich jetzt an dem, was ich mal die Meme Challenge genannt habe, denn etwas anderes ist es nicht. Ich versuchte, mir beim Schreiben das Trollface vorzustellen, doch es gelang mir nicht.
Ob es mir gelingen wird, die Reihenfolge (s.u.) einzuhalten, steht noch in den Sternen. Hier jedenfalls der erste Versuch der nicht annähernd so komisch ist wie die Memes mit dem Trollface. Und der "Problem?"-Moment ist zu kurz. Diese Challenge wird schwieriger, als sie aussieht!
Wenigstens bekam ich keinen Zeitrahmen mitgeliefert, muss mich also nicht dazu zwingen, jeden Tag einen Post zu schreiben. (Wie ich mich kenne, läuft es aber darauf hinaus... oder zumindest auf einen Post alle zwei Tage...)



Casey wurde von einem Geräusch wach, das sie früher niemals geweckt hatte. Inzwischen wusste sie jedoch zu unterscheiden, ob es nun davon kam, das jemand ein wenig unruhig schlief und sich deshalb ein paar Mal hin und her wälzte, bis er richtig schlafen konnte, oder ob Rhapsodia von Alpträumen heimgesucht wurde. Erzählt hatte die Kleine ihnen nichts, aber es schien, als träume sie manchmal von dem Erlebnis, das dazu geführt hatte, dass sie sich kennen lernten. Und in letzter Zeit sicherlich auch von Maythaniel, der ihr nicht aus dem Kopf ging. Das konnte man ihr nicht verübeln.
Leise stand Casey aus dem Bett auf, das heute Nacht ihr gehörte. Durch das Fenster fiel genug Mondlicht in den Raum, um sich ohne größere Probleme orientieren zu können, so dass sie Rhapsodia schnell ausmachen konnte. Das Mädchen wand sich auf seinem Lager, murmelte Dinge, die nicht einmal mehr als Worte zu verstehen waren.
Damals hatte sie schreien wollen. Casey erinnerte sich noch gut an den Anblick, der sich ihnen geboten hatte.


Fünf Männer lauerten im Wald, bis jemand vorbei kam. Wahrscheinlich wollten sie jemanden ausrauben, doch dann sahen sie Rhapsodia, die vollkommen allein den Weg entlang ging. Ihre Kleidung wies sie als Magierin aus, doch die Männer sahen sie nicht als Gefahr an. Dieses Mädchen war Beute, denn selbst wenn man es nicht bestehlen konnte, sie krähte doch kein Hahn danach, was mit einer Magierin geschah. Ein wenig Spaß, dann abmurksen, fertig. Das war eine willkommene Abwechslung und später würde sich sicher noch eine Gelegenheit bieten, Geld zu bekommen. Wer wusste schon, ob das kleine Dingelchen nicht doch etwas in den Taschen hatte.
Sie überwältigten das Mädchen irgendwie, steckten ihm etwas in den Mund, damit es keine Zauber aussprechen konnte, hielten seine Hände, damit es mit ihnen keine Magie wirken konnte.
Rhapsodia zappelte, versuchte sich zu befreien, weinte. Sie bekam einen kräftigen Schlag ins Gesicht, der beinahe etwas zum Brechen gebracht hatte. Das Auge schwoll ihr zu. Sie hatte Nasenbluten.
Gerade als sich einer der Männer an ihrem Rock zu schaffen machte, kam Casey mit ihren Freundinnen vorbei und ging dazwischen.
Für einen Moment schauten die Männer erstaunt auf, sahen aus, als vergaßen sie, was sie gerade tun wollten. Dann lachten sie schallend auf, da von drei Frauen keine Gefahr ausging. Jedenfalls erwarteten sie keine Gefahr.
Das Lachen sollte das letzte sein, was einer von ihnen jemals zustande brachte, ehe Momo ihm routiniert das Genick brach.
Vier gegen drei.
Drei der Männer ließen sofort von Rhapsodia ab, die dann vom übriggebliebenen Wegelagerer gehalten wurde, was so aussah, als wolle er sie zerquetschen. Die drei Männer standen nicht mehr lange.
„Warum mischt ihr euch ein?“, fragte der letzte. In dem Moment muss er sich gefragt haben, ob es mannhafter war, von drei Frauen umgebracht zu werden, oder vor ihnen davonzulaufen.
„Passt dir das nicht, Arschloch?“, entgegnete Momo grinsend, „Wie unglaublich schade.“
Er lief. So schnell ihn seine Beine trugen.
Momo wollte ihm nach, doch Alaiya stellte klar, dass dem Mädchen jetzt alle Aufmerksamkeit gelten musste. Seither waren sie gemeinsam durch die Lande gezogen.


Es war nicht zum Schlimmsten gekommen, doch Rhapsodia hatte Alpträume. Es konnte sein, dass sie schon zuvor darunter gelitten hatte und es nicht an diesem Erlebnis im Wald lag, doch das war die beste Erklärung, die Casey hatte. Die äußeren Wunden waren schnell verheilt, aber die Schmerzen, die Demütigung, die Angst, all das hatte Rhapsodia vielleicht nicht verarbeiten können.
„Ganz ruhig“, flüsterte Casey und streichelte Rhapsodia über den Kopf, „Wir sind ja da, um dich zu beschützen.“
Neben ihnen regte sich etwas. Linchen setzte sich auf, rieb sich die Augen. Langsam krabbelte sie zu ihnen hinüber und tätschelte Rhapsodias Wange.
„Sie sollte mit uns darüber sprechen“, sagte sie leise.
„Weil wir ihr ein wunderbares Vorbild sind und ihr immer alles erzählen?“, konterte Casey sarkastisch.
„Casey!“
„Ich bin ja auch dafür, dass sie das nicht in sich hinein frisst, aber es ist ihre Entscheidung. Wenn wir sie drängen, dann kapselt sie sich nur noch mehr ein.“
„Wir wissen nichts über sie…“
„Über wen wissen wir denn schon wirklich etwas?“, fragte Casey und lehnte sich etwas zurück, weil Linchen viel besser darin war, andere zu besänftigen, „Wir erzählen nichts über uns, du nichts über dich, warum sollte sie da die Ausnahme bilden?“
Linchen schaute hinunter zu Rhapsodia, die schon wesentlich ruhiger wirkte.
„Die einzige von uns, die ein offenes Buch ist, ist Momo“, sagte sie nachdenklich, „Erzähl‘ ihr bloß nicht, dass ich so etwas sage!“
Casey grinste. „Na ja, es ist auch schon merkwürdig, weil sie eigentlich nichts über sich erzählen will.“
„… und am Ende die ist, die am meisten über sich und ihr Schicksal redet.“
„Genau!“, sagte Casey nickend, „Aber es bleibt unter uns, dass wir das durchschaut haben. Ich gehe jetzt jedenfalls zurück ins Bett und versuche zu schlafen. Glaubst du, es würde Rhapsodia helfen, wenn sie bei mir liegt?“
„Ja. Körperwärme bedeutet immer, dass jemand da ist. Du siehst ja, was das bewirkt.“
Das stimmte. Casey konnte deutlich sehen, wie ein bisschen Nähe dem Mädchen geholfen hatte.
„Gut, dann tragen wir sie mal ins Bett.“





Ich mag dieses Alternative Universum sehr gerne.

1. Problem?
2. Forever Alone
3. FU
4. Why u no
5. You don't say
6. ... u mad?

1 Kommentar:

  1. Ich muss zugeben, das mich das ganze zunächst etwas verwirrt hat. Mit dem Lager und so und der Art, wie Casey und Rhapsodia sich hier kennen gelernt haben.

    Der Text ist wirklich sehr schön geschrieben. Und es freut mich, dass du wieder eine Challenge für dich hast! :)

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